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Weiblicher Akt (Akt mit Anemone)

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gemäldesammlung [MOI00325]
Weiblicher Akt (Akt mit Anemone) (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Kulturstiftung Sachsen-Anhalt (RR-F)
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Beschreibung

Nur wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erwarb der damalige Museumsdirektor Gerhard Händler dieses Gemälde. Es wurde mit Bedacht gewählt, denn mit ihm konnte Händler neben seinen Erwerbungen zum Expressionismus als Neuanfang für die durch die Aktion „Entartete Kunst“ 1937 gerissenen Lücken nun, wenn auch in einer ganz individuellen Brechung, an die französische Moderne anknüpfen und die Sammlung im weitesten Sinne zeitgenössisch erweitern.
Der aus Schlesien stammende Oskar Moll, der sich nach einem abgebrochenen Biologiestudium mit 22 Jahren der Malerei zuwandte, war nie Student einer Kunstakademie gewesen, eignete sich das technische Rüstzeug durch freie Studien an, reüssierte zunächst als Autodidakt und durfte ab 1900 für drei Jahre bei Lovis Corinth in Berlin hospitieren.
Für sein weiteres OEuvre war die Reise nach Paris 1907 wegweisend. Es waren vor allem zunächst Henri Matisse sowie Werke des 1906 verstorbenen Paul Cézanne, die Moll in seinem Schaffen besonders beeinflussten. Seine bevorzugten Sujets – Landschaften, Stillleben sowie Porträts – sind auf die Reinheit der Farbe, auf einen Ausgleich zwischen Linie und Form sowie ein Gleichgewicht zwischen Farbe und Form angelegt.
Für den sich vor allem in Berlin rasch etablierenden Maler folgte 1918 der Ruf als Professor an die Breslauer Akademie; von 1926 bis 1932 war er deren Direktor, bis die Akademie geschlossen und er an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen wurde. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus dem Lehramt entlassen.
Ab Mitte der 1920er Jahre wandte sich Moll verstärkt geometrischen und statischen Kompositionen zu, die den Einfluss der Kubisten offenbaren. Auch der Akt mit Anemone ist streng komponiert. Die sitzende, sich mit der rechten
Hand stützende weibliche Figur ist flächig angelegt und wird vom Hintergrund, der eine Raumsituation trotz seiner Nuancierung der Farbe nicht zu erkennen gibt, gehalten. Details, etwa die Blätter der Monstera, der Akt selbst oder die wie Stillleben eingebauten Objekte des Vordergrundes, werden mit dunklen Umrisslinien begrenzt. Dem Farbklang zwischen einem Orangerot, einem leuchtenden Rosa für das Inkarnat des Aktes sowie dem Grün der Blätter ist ein Grau in Vorder- und Hintergrund rahmend entgegengesetzt.
Akt mit Anemone steht am Anfang von Molls Spätwerk – der Künstler verfolgte das Sujet des weiblichen Aktes ab Mitte der 1930er Jahre – , in dem er sich trotz der einsetzenden Verfemung seiner Kunst, seines Rückzugs in das Private sowie des Verlusts zahlreicher Werke durch die Zerstörung seines Berliner Wohnhauses 1944 von seinen starken Vorbildern lösen konnte und zu einer Innerlichkeit des Ausdrucks gelangte.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

120 x 100 cm

Links/Dokumente

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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